08.12.2017

2017 12 08 Übergabe Fördergelder Integration

v.l. Markus Rauch KSV Michelstadt, Heiko Taute TSG Steinbach, Christel Zill TSG Momart, Rainer Gebauer Sportkreis
Odenwald, Martin Bauch-Grünewald VfL Michelstadt.                                              (Bild: Klaus-Dieter Neumann)

Der Abschluss ihres Projektes „Vereinsförderung Integration“ fand nun für den Sportkreis Odenwald mit der Übergabe von Förderbescheiden an vier Vereine in Michelstadt statt. Alle 170 Odenwälder Sportvereine waren vom Sportkreis hinsichtlich einer finanziellen Unterstützung ihrer Vereinstätigkeit angeschrieben und um Mitteilung besonderer Aktivitäten zur Integrationen von Flüchtlingen gebeten worden.

Aus den Rückmeldungen waren nach eingehender Prüfung durch eine Findungskommission nun die Fußballabteilungen des VfL Michelstadt und der TSG Steinbach sowie die TSG Momart und der KSV Michelstadt eingeladen worden. Nach weiteren Informationen zur Idee und Durchführung dieses Projektes, das aus einem Sonderkontingent des Landessportbundes Hessen für die Arbeit der Sportkoordinatoren des Sportkreises finanziert wird, überreichte Sportkreisvorsitzender Rainer Gebauer die Förderzusagen an Christel Zill aus Momart, Heiko Taute aus Steinbach, Markus Rauch für die Michelstädter Ringer sowie Martin Bauch-Grünewald für den VfL.

„Die Resonanz war insgesamt nicht ganz so groß wie wir das erhofft hatten“ meinte Gebauer, „aber wir waren überrascht, mit welchem Engagement und welcher Kreativität sich etliche Sportvereine dem Thema Integration widmen..“ Bemerkenswert sei es auch, dass man erst auf diese Weise erfahren habe, was sich im Odenwaldkreis in dieser Hinsicht tue. Denn in aller Regel betrachten die Vereine dies nicht als besonders erwähnenswerte Leistung sondern als Aktivitäten, die zum tagtäglichen Vereinsgeschehen gehören.

Dies ging auch aus den Äußerungen der nun mit einem Zuschuss zur Vereinsarbeit bedachten Vereinsvertreter hervor, Alle berichteten von ihrem mannigfaltigen Tun das ein breites Spektrum von Aktivitäten umfasst. Dabei betonten sowohl Taute als auch Bauch-Grünewald, dass es nicht darum ginge, nun ausschließlich den Flüchtlingen bei der Integration behilflich zu sein. Dinge wie Unterstützung bei den Schulhausarbeiten, Suche nach Praktikantenplätzen und finanzielle Entlastung bei Kostenbeteiligungen für gesellige Vereinsveranstaltungen kämen auch für andere Personenkreise in Betracht. Es gehöre aber auch dazu, für die in die aktive Vereinsarbeit als beispielsweise Jugendtrainerassistenten und Mannschaftsbetreuer eingebundenen Flüchtlinge Bescheinigungen auszustellen, die beim Asylverfahren dokumentieren, dass der Antragsteller in hohem Maße bereit ist, sich zu integrieren.. Allerdings wurden auch kritische Töne laut, denn trotz aller Bemühungen gab es auch die eine oder andere Enttäuschung über das Verhalten und Auftreten einzelner Flüchtlinge. Rauch berichtete diesbezüglich, dass europäische Maßstäbe nicht so ohne weiteres eins zu eins für Menschen aus anderen Kulturkreisen umgesetzt werden können, einiges an Fingerspitzengefühl notwendig und manches Mal Umdenken erforderlich ist. Ähnliche Erfahrungen konnte auch Zill beisteuern, die insbesondere bei Frauen hohe Hemmschwellen feststellte, da es hiesige Vereinsstrukturen in anderen Ländern so nicht gebe.

Alle Vereinsvertreter bedankten sich beim Sportkreis Odenwald für diese tatkräftige Unterstützung und tauschten abschließend noch eifrig Informationen über ihre Vereine und deren sportlichen und organisatorischen Aufgaben und Probleme aus. Auch für die anwesenden Mitglieder des Sportkreisvorstandes war es sehr interessant, welche Dinge den Vereinen „auf der Seele liegen“ und der Sportkreis unter Umständen behilflich sein kann.